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10.05.2017

"Wir sind die Gruppe „Dreizehn“, unser Theaterstück heißt „Kampf“ und wir sind von der Melibokusschule in Alsbach. Wir gehen in die 9. und 10. Klasse und möchten unbedingt nach Schlitz!"


So begann unser Bewerbungsvideo für das Hessische Schultheatertreffen 2017 in Schlitz.


Wir sind drei Jungs und zehn Mädchen, die sich einmal in der Woche mittwochs in der 7. und 8. Stunde treffen. Geleitet wird die Gruppe von Frau Johanna Barth.
Doch wir spielen kein klassisches Theater, d. h. wir bekommen nicht einfach einen Text und spielen eine bestimmte Rolle. Wir wollen mit unserem Theaterstück keine Geschichte erzählen, sondern beim Publikum Emotionen und Bilder erzeugen. Diese Art von Theater nennt sich, postdramatisches Theater. Ähnlichkeiten hat diese Form des Theaters mit abstrakter Kunst.
Als wir dieses Schuljahr anfingen, dachten wir, dass wir klassisches Theater spielen würden, doch Frau Barth hatte etwas anderes mit uns vor. Sie erklärte uns den Unterschied zwischen den verschiedenen Theaterformen und worum es beim „Darstellenden Spiel“ eigentlich geht.
Wir begannen zunächst durch verschiedenen Übungen und Spiele zu einer Gruppe zusammenzuwachsen und haben viel improvisiert, also ausprobiert. Dann fingen wir an zu überlegen, was für ein Thema uns interessiert und was wir gerne machen würden. Wir fanden die Geschichte des Theaters und die verschieden Formen von Theater sehr interessant. Außerdem wollten wir ein Thema, dass mit uns und unserem Alltag zu tun hat. Entschieden haben wir uns nach einigem hin und her, für das Thema Kampf Kampf, weil jeder von uns irgendwo bzw. irgendwie kämpft. Die einen kämpfen gegen ihren inneren Schweinehund an, die anderen für Anerkennung oder gute Noten.
So entwickeln wir unser Stück immer weiter. Auch wollten wir bekannte Kämpfe aus der Theaterliteratur und verschiedenen Epochen aufgreifen. Hier wurde ja eher aus anderen Gründen gekämpft. Für Ruhm und Ehre kämpften beispielsweise Antigones Brüder. Bei Romeo und Julia kämpften die Figuren für die Liebe und für Frieden zwischen ihren Familien. Politisch wird es bei der Heiligen Johanna der Schlachthöfe.
„Die Theater-AG ist cool und macht Spaß“, sagen Leoni und Katharina auf meine Frage hin. „Wir würden den Kurs nächstes Jahr wieder wählen“, ergänzen sie noch. „Ich finde das postdramatische Theater gut, weil wir unseren Ideen freien Lauf lassen können“, meint Sarah. Marleen bestätigt dies und fügt hinzu: „Der Darstellendes Spiel Unterricht ist etwas völlig Neues, aber in jedem Fall weiterzuempfehlen.“


Larissa Bär-Neurohr (10 c)


Aktuell: Die Gruppe "Dreizehn" hat es geschafft - sie sind unter den besten fünf Gruppen und fahren zum Hessische Schultheatertreffen 2017 nach Schlitz  (Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung in Schloss Hallenburg). Außerdem erhalten sie den Schultheater-Förderpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen in Höhe von  1500 Euro.